Ein unglaublicher Herbst spannte hoch über uns seine Kuppel,
Und sie nicht zu verdunkeln, erging an die Wolken Befehl.
Da erstaunten die Menschen: Die Zeit des Septembers entschwindet,
Und die kühlen, verregneten Tage – wo bleiben sie nur?
Zu Smaragd ward verwandelt die Trübheit der Wasserkanäle,
Und wie Rosen, nur stärker, war der Brennnesseln Duft.
Furchtbar schwül war‘s von jenen dämonischen, scharlach’nen Morgen.
Unser Leben lang werden wir uns wohl erinnern an sie.
Wie ein Aufrührer, der in die Hauptstadt kam, so war die Sonne,
Und ein Frühlingsherbst schmiegte sich gierig und zärtlich an sie,
Als ob gleich weiße Schneeglöckchen müßten zu schimmern beginnen.
Da kamst Du ganz gelassen zu meiner Tür.
September 1922
© Deutsche Übersetzung: Isolde Baumgärtner
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