Dort, wo man im Kanal ersäuft hat Rosa
L. wie die Kippe einer Papirossa,
ist alles zugewachsen fast.
So viele Rosen sind seither verblaßt,
daß kein Tourist so leicht noch packt ein Schauer.
Vor Christo noch und aus Beton: die Mauer,
sie führt zur Stadt hinaus, zu Kühen und zu Kälbern,
zu blutverwaschen tot gefärbten Feldern.
Es qualmt Zigarren aus Fabriken.
Der Fremde hebt, nicht mit Erob’rerblicken,
das Kleid der einheimischen Frau, sondern entschieden
als Bildhauer, der nie zufrieden,
der jene Statue enthüllt,
die länger leben soll, als deren Bild,
sich spiegelnd dort im Wassergraben,
wo Rosa sie erledigt haben.
1989
Deutsche Übersetzung: © Ralph Jährling
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